1975 – 1979

1975

Im Hinterhaus wird ein Atelier für künstlerische Arbeit eingerichtet, Axel Janitzki bietet dort in Zusammenarbeit mit der Freien Volkshochschule Kurse an.

Die “Tarantel” hatte sich mehr und mehr zu einem Problem entwickelt, die immer wieder stattfindenden Konzerte wurden zu einer ernsthaften Lärmbelästigung, das Publikum bestand nicht mehr nur noch aus Studenten, sondern auch für das Drogenmilieu war die Kneipe zu einem beliebten Treffpunkt geworden und Gerüchten zu Folge soll zu dieser Zeit die “RAF” die “Tarantel” zu konspirativen Treffen  genutzt haben. Viele Altmieter ziehen deswegen aus dem Haus aus und es kommt zu mehreren Gerichtsverhandlungen, die zur Folge hatten, dass die “Tarantel” schließen musste.

1976

Es kommt zu ersten Veränderung in der Selbstverwaltungsstruktur des “Forums”, anfänglich wurden sämtliche Entscheidungen gemeinsam getroffen, jetzt werden Arbeitsplanung und inhaltliche Planung getrennt, die Entscheidungskompetenz wird auf die Mitarbeiter des jeweiligen Projekts begrenzt.

1977

Das “Forum Kreuzberg” nimmt an dem Stadtentwicklungs-Wettbewerb “Strategien für Kreuzberg” Teil. In Folge dessen bekommt das Forum die ersten öffentlichen Fördermittel, von denen ein neuer Dielenboden im Saal der Freien Volkshochschule und ein Brennofen für die Töpferei bezahlt wird.

1978

In der Tischlerei, die beim Kauf des Hauses komplett mit Maschinen übernommen wurde, eröffnet Heiner Huober eine Spielzeugwerkstatt.

Eine Wirtschaftsgemeinschaft der Bewohner des “Forums” wird eingerichtet. Das Geld, das in den einzelnen Projekten erwirtschaftet wird, wird zusammengelegt und auf Vertrauensbasis bestreitet jeder seinen Lebensunterhalt aus dieser gemeinsamen Kasse, größere Anschaffungen werden in der Gemeinschaft besprochen. Sieben Jahre bleibt diese Wirtschaftsgemeinschaft bestehen, wobei viele schon früher aussteigen, besonders denjenigen, die in dieser Zeit  Familien gründen, fällt es schwer einen solchen “Versuch” mit den Bedürfnissen einer jungen Familie zusammen zu bringen.

1979

Das “Forum” ist seit seinem Entstehen stetig gewachsen, immer mehr Menschen sehen die Chance, hier ihre Ideen vom Zusammenleben und Arbeiten zu verwirklichen. Einige der anfänglichen Gründer sind nicht mehr mit dabei, viele neue Menschen sind dazugekommen. Der anfänglich starke, sich eher auf Diskussionen und Gespräche beschränkende Idealismus weicht mit den Neuankömmlingen einem gewissen Pragmatismus. Die ersten Familien leben im Forum, es geht nun darum, etwas Dauerhaftes aufzubauen, Strukturen und Verantwortlichkeiten zu regeln.

Zu diesem Zeitpunkt zogen auch meine Eltern ins Forum, ich war das vierte Kind, das im Forum eine Heimat fand.

Im Restaurant wird von Ralf  und Marion Möller sowie Wolfgang Sobel und Norbert Albarus  das “Midgard” eröffnet.