Naturkindergarten
Der Naturkindergarten im Forum
Wir sind ein kleiner waldorforientiert arbeitender Naturkindergarten mitten in Kreuzberg und betreuen 15 Kinder im Alter von 2-6 Jahren.
Wir haben wunderschöne Räumlichkeiten in der Köpenicker Straße 175 und schaffen uns gerade ein Kindergärtchen am Rande einer Schrebergartensiedlung, angrenzend an Plänterwald und Treptower Park. Seit Anfang 2022 haben wir hier einen Bauwagen und freuen uns darauf im Laufe des Jahres unsere Waldtage Stück für Stück auszuweiten. Als Fortbewegungsmittel zwischen unseren Räumlichkeiten in der Köpenicker Straße und dem Kindergärtchen dienen uns die öffentlichen Verkehrsmittel und zwei Lastenräder, welche jeweils 8 Kinder tragen können.
Neben den Waldtagen sind fester Bestandteil unserer Kindergartenwoche, dass wir einmal pro Woche backen, sowie Tanz- und Bewegung mit unserer Eurythmistin Miranda. Wir arbeiten viel mit Naturmaterialien und begleiten aktiv den Jahreslauf mit Jahreszeitenfesten, -liedern und -geschichten.
Das Gartenprojekt – unser Kindergärtchen
Unsere „Base“ im Forum Kreuzberg
Gestaltung des Gemeinschafts-Hofes im Forum
Gründungsimpuls
Wir sind eine gemeinnützige Unternehmensgesellschaft (gUG), gegründet von zwei Elternpaaren. Wir sind überzeugt, dass gutes, gesundes und verantwortungsbewusstes Leben, langfristig nur im Einklang und Kontakt zur Natur und Umwelt möglich ist. In Zeiten der Klimakrise wird deutlich, wie wichtig es ist im Bewusstsein einer nachhaltigen Lebensweise zu Leben, Sinne und Respekt für unsere Umwelt zu schärfen und einen guten Umgang zu lernen. Aus dieser Grundüberzeugung heraus entstand unsere Motivation einen Naturkindergarten zu gründen und Kindern in der Großstadt die Möglichkeit eines naturverbundenen Aufwachsens zu ermöglichen. Wir möchten, mit Unterstützung der Genossenschaft Forum Kreuzberg, einen Ort schaffen, an dem achtsame Pädagogik und Naturerleben den Kindern im Kiez zugute kommen.
Team
Unser pädagogisches Team besteht aus drei staatlich anerkannten Erzieher*innen. Darunter sind zwei ausgebildete Waldorferzieherinnen und ein Erzieher mit Integrationsweiterbildung. Das pädagogische Team erfährt Unterstützung und wird ergänzt durch Freiwilligendienstleistende sowie Auszubildende.
Unsere Erzieher*innen sind Wegbegleiter und Vorbilder für die Kinder. Dabei ist uns wichtig für die Kinder zu erleben, dass auch Vorbilder Fehler machen, diese eingestehen und damit offen und authentisch umgehen. Um den eigenen Weg zu finden, unterstützen unsere Erzieher*innen die Kinder dabei eigene Ideen zu entwickeln, individuelle Schwierigkeiten zu überwinden und eigene Lösung zu finden.
Elternarbeit
Wir haben diesen Kindergarten gegründet, mit dem Anspruch Waldorfpädagogik und Waldkindergarten zusammenzubringen. Um dafür die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen braucht es die Hilfe engagierter Eltern, die uns unterstützen. Ganz konkret bedeutet das, dass wir uns wünschen, dass die Familien unser Konzept mittragen. Durch das Übernehmen von Putzdiensten, die Mitarbeit bei Aktions-Arbeitstagen im Garten und die Unterstützung je nach Fähig- und Möglichkeiten (Reparatur, Bau, Bügeln) wird der Bezug der Familien zum Kindergarten gestärkt und die Pädagog*innen im Kindergarten-Alltag unterstützt. Im gemeinsamen Tun ergeben sich viele Gelegenheiten, andere Eltern und die Erzieher*innen besser kennenzulernen und nicht zuletzt hilft die Elternarbeit den Kindergartenhaushalt zu entlasten.
Natur- und Waldorfpädagogik
Naturpädagogik
Wir möchten Kindern ermöglichen ihre Ich-Kompetenzen zu stärken, indem sie das eigene Sein in und mit der Natur mit allen Sinnen erfahren und eine Beziehung zur Natur und deren Elementen aufbauen. Die freie Natur bietet Kindern einen idealen Spiel- und Lebensraum, in dem sie sich motorisch, sensorisch wie auch kognitiv erfahren und entwickeln können. Das viele Draußen-sein stärkt das Immunsystem und die große Bewegungsfreiheit fördert die grobmotorische Entwicklung. Während des Umgangs mit den verschiedensten natürlichen Materialien werden Fühlen und Tasten und durch den Umgang mit Werkzeugen die Feinmotorik unterstützt. In der vermeintlichen Ruhe des Waldes werden Vögel gehört, Spuren identifiziert, Käfer und Nester entdeckt, die im Lärm des Alltags untergehen. Im Nachmittagsbereich geben wir den Kindern die Möglichkeit draußen Erlebtes kreativ und künstlerisch verarbeiten, indem wir beim Werken, Bauen und Spielen Erlebtes und Gesammeltes aufgreifen.
Wir glauben, dass Kinder von sich aus bestrebt sind, zunehmend an den Herausforderungen des Lebens zu partizipieren, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu erbringen und sich dadurch als selbstwirksam zu erleben. Naturpädagogisch begleitet bietet die Natur den Kindern auf optimale Weise diesen Raum – Eigenverantwortung zu üben, das solidarische Einbringen in die Gemeinschaft zu erproben und ein Verantwortungsbewusstsein für unsere Welt zu entwickeln.
Waldorfpädagogik
Neben der Naturpädagogik orientieren wir unseren pädagogischen Alltag an der von Rudolf Steiner begründeten Waldorfpädagogik und streben eine Anerkennung durch die Vereinigung der Waldorfkindergärten an. „Rhythmus & Wiederholung“ und „Vor- bild & Nachahmung“ sind im ersten Jahrsiebt waldorfpädagogische Merkmale, welche in der Natur, Pflanzen- und Tierwelt erfahr- und beobachtbar sind.
Menschenbild, Rolle von Erziehung und Bildung in der Waldorfpädagogik
Die Waldorfpädagogik sieht in jedem Kind – ungeachtet seiner sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft – eine einmalige, unantastbare Individualität, die aus der Vorgeburtlichkeit ein ganz persönliches Schicksal in das jetzige Erdenleben mitbringt und für dessen Bewältigung das Kind selbst seine noch verborgenen Impulse, Begabungen und Fähigkeiten entwickeln will. Die uns anvertrauten Kinder bringen ihre eigene Geschichte, ihren kulturellen und familiären Hintergrund mit. Sie kommen als Individualitäten zur Welt, die sich mit ihren Anliegen, Neigungen und auch Handicaps entwickeln und ihren eigenen Weg gehen wollen. Die Einzigartigkeit jedes einzelnen Kindes erfordert die respektvolle und absichtslose Haltung des Pädagogen. Daher räumen wir jedem Kind die Zeit ein, die es für seine individuelle Entwicklung braucht. Aus diesem Menschenbild heraus wollen wir einen Kindergarten betreiben, der dem Kind eine Umgebung ist, in der es sich selbst bildet, seine eigenen Lebensmotive entwickelt und auf der Grundlage einer tragfähigen Gesundheit (körperlich, seelisch und geistig) sein Leben zukünftig in Beziehung und Verantwortung aus Freiheit für sich und die Welt bewusst ergreift. Erziehung und Bildung sollen diesen Weg zur Freiheit und Verantwortungsfähigkeit des Menschen als mündiges Mitglied einer sozialen Gemeinschaft unterstützen.
Rhythmus & Wiederholung
Der Tagesrhythmus orientiert sich an alltäglichen Notwendigkeiten und lebenspraktischen Tätigkeiten, die sich rhythmisch wiederholend, und bewusst gestaltet vollziehen. Das Kind kann im Wiedererkennen der einzelnen Elemente ein Zeitgefühl und Sicherheit für Raum und Umgebung entwickeln. Es wird durch die Wiederholung im Wahrnehmen, Nachahmen und Lernen unterstützt. Der Jahreslauf ist geprägt von den verschiedenen Jahreszeiten, welche durch die begleitenden Feste besondere Aufmerksamkeit erfahren. Unser Kindergarten-Tag ist von vielfältigen Ritualen geprägt. Insbesondere Kinder mit sprachlichem Förder- oder gesellschaftlichem Integrationsbedarf profitieren von den Fingerspielen und Liedern, die beim Morgen-/Nachmittagskreis oder Tätigkeiten wie Aufräumen, Essen, Zähneputzen oder Schlafengehen immer wiederholend auftauchen.
Vorbild & Nachahmung
Für Kinder ist Spielen Arbeit. Sie bereiten sich damit in freudvolle Weise auf ihr Erwachsenenleben vor. Was den Erwachsenen in ihrer Umgebung wichtig ist, ist für sie im Umkehrschluss wert zu spielen, zu üben und sich darauf vorzubereiten. Deshalb ist uns die Vorbildfunktion der Pädagogen sehr wichtig. Die Vorstellung von der „tätigen“ Pädagog*in spiegelt diese Haltung wieder. Wir sind entweder im direkten Kontakt mit den Kindern oder eben mit sinnvollen, lebenspraktischen Tätigkeiten beschäftigt (Schneeschippen, Laub harken, Schnitzen).
Anmeldung / Warteliste
Bitte schreibt uns eine Mail (naturkindergarten@forumkreuzberg.de) mit folgenden Angaben:
Name, Geburtsdatum und Geschlecht eures Kindes, sowie der gewünschte Aufnahme-Termin
Ihr werdet dann auf die Warteliste aufgenommen. Sollte absehbar ein Platz frei werden und Alter/Geschlecht eures Kindes in unsere Gruppenstruktur passen – melden wir uns bei euch zur Vereinbarung eines Familiengesprächs.
Absehbar sind aktuell erst wieder ab Sommer 2025 freie Plätze zu vergeben.